Startseite > Allgemein > Reisetagebuch des Projektbesuchs November 2015 [Teil 2]

Ein Teil des William’s-Hill-Teams reiste vom 10. bis 18. November nach Uganda, um dort die Schule und das Waisenhaus zu besuchen. Mit dabei waren Heinz Seitz, 1. Vorsitzender, Willi Hendrix, Schuldirektor und Initiator von William’s Hill, sowie Krankenschwester Anne Seitz, die diesen Reisebericht verfasste. Die Gruppe wurde außerdem von Monika Pantelatos, Unterstützerin von William’s Hill, begleitet. Wie bereits im September angekündigt, verbrachten die vier Helfer/innen eine Woche in Afrika.

Hier geht es zu Teil 1 des Reiseberichts

5. Reisetag – Abschied vom Projekt

Wir werden wach. Es regnet in Strömen und wir haben natürlich wieder keinen Strom (also: kalt duschen). Nach dem Frühstück wollen wir eigentlich sofort wieder zur Schule, doch zunächst müssen wir auf unsere Rechnung warten – und das dauert mal eben zwei Stunden. Die Uhren in Afrika gehen anders und Zeit hat eine andere Bedeutung. Irgendwann kommen wir dann aber doch in der Schule an und werden – Gott sei Dank – von den beiden Hunden begrüßt. Wir hatten schon große Sorge, was man am Vortag wohl mit ihnen gemacht hatte.

Das nächste Problem lässt nicht lange auf sich warten. Willi hatte über Nacht Ratten in seiner Hütte. Willi hat nahe der Schule eine eigene Hütte, in der er bei Projektaufenthalten wohnt. Auch dort gibt es weder Wasser noch Strom und eine Toilette natürlich auch nicht. Die Ratten haben in letzter Zeit schon häufig Kable oder Kinderkleidung zerfressen. Und natürlich bergen Sie Gefahren für Kinder selbst, vor allem weil sie sich so schnell vermehren. Einigen Kindern wurden im Schlaf von den Tieren schon Zehen abgebissen. Wir besprechen die Problematik mit den Mitarbeiten und entscheiden gemeinsam, dass die Ratten dringend beseitigt werden müssen.

Nun ist es auch schon wieder soweit: Wir verabschieden uns von den Mitarbeitern und versprechen, dass wir weiterhin die Schule unterstützen und in Deutschland Spendengelder für die Waisenkinder sammeln.

Unsere Fahrt führt uns nun zwei Stunden lang vorbei an bunten Märkten, einfachen Hütten, wunderschöner Natur und vielen winkenden, freundlichen Menschen. Schließlich erreichen wir den Mburo-Park. Dort müssen wir uns entscheiden, ob wir im Zelt oder in einer Lodge schlafen möchten. Die meisten von uns ziehen die Lodge vor, da die Zelte direkt am See stehen. Genau an der Stelle, an der die Nilpferde nachts das Gewässer verlassen um zu grasen.

6. Reisetag – Besuch im Nationalpark

Wir verbringen eineinhalb unvergessliche Tage im Nationalpark und lassen die Eindrücke der letzten Woche sacken. Umgeben von traumhafter Natur, Zebras, Impalas, Büffeln und vielen anderen Tieren kommen wir langsam zur Ruhe. Unvergesslich bleibt auch die Bootstour über den Mburo-Lake. Wir sehen dort Hippos, Krokodile und seltene Vögel. Afrika ist einfach wunderschön.

7. Reisetag – Zurück nach Kampala

Nach einem Geburtstagsfrühstück auf unserer Terasse mit Kuchen und Kerzen für Heinz, geht es über Masaka zurück nach Kampala. Wieder erleben wir Afrika „hautnah“. Am Straßenrand befinden sich überall Stände mit Obst, Gemüse, Fleisch(!) bzw. Fisch(!) und Kleidung. Bei einem kurzen Stopp werden uns gebratene Hähnchen am Stock und geröstete Heuschrecken angeboten. Das ist leider nichts für unsere Mägen…

In Kampala angekommen, geraten wir in eine Veranstaltung zur Präsidentschaftswahl. Es herrscht große Aufregung und uns ist dabei nicht sonderlich wohl. Gegen 18 Uhr kommen wir wir dann aber sicher im Hotel an. Hier nehmen wir noch ein Getränk zu uns und freuen uns auf unser Bett. Hoffentlich gibt es am Morgen keinen Stromausfall und eine warme Dusche.

8. Reisetag – Heimkehr

Nach einer guten, erholsamen Nacht und einem eher bescheidenen Frühstück packen wir zum letzten Mal unsere Koffer. Um 11 Uhr haben wir einen Termin beim Nuntius, einem Botschafter des Vatikans, dem wir von William’s Hill und unserem Besuch in Afrika erzählen. Kennengelernt hatten wir ihn bereits vor einigen Jahren in Benin/Westafrika. Nun hatte es ihn, genau wie uns, nach Uganda verschlagen.

Ein letzter Anlaufpunkt ist noch ein Markt für Kunsthandwerk. Dort decken wir uns mit Andenken ein. Danach geht es in ca. einer Stunde zum internationalen Flughafen nach Entebbe. Gegen Abend sitzen wir wieder im Flieger gen Heimat. Der Flug verläuft problemlos und wir landen um 6 Uhr in Brüssel.

Rückblick

Noch lange werden uns die gewonnenen Eindrücke beschäftigen. Es war eine unglaublich wertvolle Reise. Wir haben tolle Menschen in Afrika kennengelernt, die unseren vollen Respekt verdienen. Sie kämpfen mit viel Stärke gegen die Widrigkeiten des Alltags. Keiner von uns hat etwas dazu beigetragen in Deutschland geboren zu sein – wir hatten einfach nur Glück. Unsere Aufgabe sollte es sein, andere beim Erreichen ihres Glücks zu unterstützen.

„Es sind Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“
(Guy de Maupassant)

Anne Seitz

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